Zentrum für künstliche Intelligenz als Deutsch-Französisches Zukunftswerk

Auszug aus dem aktuellen Newsletter "Fürs Ländle in Berlin"

„Das Zentrum für künstliche Intelligenz muss ein Deutsch-Französisches Zukunftswerk werden und Baden-Württemberg wäre dafür ein exzellenter Standort. Wir sind stark in Industrie und Mittelstand, in Forschung und Entwicklung. Das sind geradezu ideale Bedingungen für den deutschen Standort dieses Zentrums“, so CDU-Landesgruppenchef Andreas Jung.

„Nach der Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks in der Nachkriegszeit ist die Initiative für ein Zentrum für künstliche Intelligenz als Zukunftswerk ein entscheidender Schritt, um die neue Dynamik der deutsch-französischen Partnerschaft für Investitionen in die Zukunft zu nutzen. Das Jugendwerk hat Verständigung, Austausch und Freundschaft vorangebracht. Heute muss sich unsere Partnerschaft auch angesichts des Wettbewerbs mit den USA und mit China beweisen und so ihren Mehrwert unterstreichen. Es geht um einen Wettbewerb der Wirtschaft und der Werte. Die deutsch-französische Partnerschaft muss hier wichtige Impulse geben, um Europa insgesamt zu stärken. Wir müssen bei Innovationen an der Spitze stehen, um den Erfolg unseres Wirtschaft- und Sozialmodells der sozialen Marktwirtschaft zu sichern. Der künstlichen Intelligenz kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Deshalb brauchen wir hier nachhaltige Investitionen. Wir müssen klotzen, nicht kleckern!" 

Der stellvertretende baden-württembergische Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl begrüßt die Initiative ausdrücklich: „"Künstliche Intelligenz ist eines der Zukunftsfelder in der digitalen Welt - das ist absolute Höchsttechnologie. Deshalb haben wir die Idee, in dem Bereich gemeinsam mit Frankreich zu forschen, schon in den Sondierungen mit der SPD angelegt und im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Die Künstliche Intelligenz ist eine der Triebfedern für die Digitalisierung, für die Zukunft unseres Landes. Und als Baden-Württemberger sage ich selbstbewusst: Ich kann mir das nirgends besser vorstellen als bei uns im Südwesten. Wir sind hier mit dem CyberValley in der Region Stuttgart und Tübingen, etwa mit dem Max Planck Institut, hervorragend aufgestellt, mit dem KIT in Karlsruhe, ganz in der Nähe zu Frankreich. Das würde absolut passen! Baden-Württemberg steht für die deutsch-französische Freundschaft und für deutsch-französische Zusammenarbeit. Uns verbindet mehr als eine beinahe 200 Kilometer lange Grenze. Uns verbindet Freundschaft und dass unsere beiden Länder aufs Engste verwoben sind. Frankreich ist für Baden-Württemberg einer der wichtigsten Handelspartner, denken Sie an das Gemeinsame Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit, das GZ Kehl, denken Sie an das deutsch-französische Institut in Ludwigsburg. Auch unter diesem Blickwinkel würde diese Forschungseinrichtung bestens nach Baden-Württemberg passen“.

In seiner vielbeachteten Rede an der Sorbonne am 26. September 2017 hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron gefordert, die deutsch-französische Freundschaft mit einem neuen Elysée-Vertrag neu zu beleben. Insbesondere schlug er vor, dass Deutschland und Frankreich ein gemeinsames Programm für künstliche Intelligenz anstoßen. Dieser Vorschlag wurde von deutschen und französischen Parlamentariern aufgriffen und hat Eingang in die deutsch-französische Resolution „Für einen neuen Elysée-Vertrag“ gefunden. Die gleichlautende Resolution wurde am 22. Januar 2018 anlässlich des 55. Jahrestags des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrags von Bundestag und französischer Nationalversammlung verabschiedet. Darin fordern beide Parlamente unter anderem, gemeinsamen Strategien für Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz zu entwickeln.

Im Koalitionsvertrag haben sich CDU/CSU und SPD darauf geeinigt, dass Deutschland gemeinsam mit den französischen Partnern „ein öffentlich verantwortetes Zentrum für künstliche Intelligenz“ errichten wird.

Stefan Kaufmann, Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Bildung und Forschung (Wahlkreis Stuttgart): „Klar ist, dass Stuttgart mit dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme mit Co-Sitz in Tübingen unbestritten eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen im Bereich intelligenter und selbstlernender Systeme beheimatet. Nicht umsonst entsteht hier am Standort Stuttgart mit dem Cyber Valley ein weltweit beachtetes Cluster für Themen der künstlichen Intelligenz - mit Anziehungskraft auch für Global Player wie Amazon und Facebook. Deshalb kann es jedenfalls ohne vertiefte Diskussion keine Vorfestlegung auf einen Standort für ein Deutsches Zentrum für künstliche Intelligenz geben.“

Ronja Kemmer, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (Wahlkreis Ulm): „Baden Württemberg ist als führende technologische Region in Deutschland prädestiniert als Sitz für das deutsch-französische Zentrum für künstliche Intelligenz. Seit vielen Jahren findet in der Ulmer Wissenschaftsstadt eine hervorragende Abstimmung zwischen anwendungsorientierter Forschung und der Wirtschaft statt, wodurch sich ein innovatives Cluster mit zukunftsgerichteten und praxisorientierten Ansätzen herausgebildet hat. Die Universität Ulm hat sich zu einem führenden Zentrum für das hochautomatisierte Fahren entwickelt. Informatiker, Ingenieure und Psychologen forschen gemeinsam mit Experten aus der Automobilindustrie zum mitdenkenden Auto der Zukunft. Im Bereich der Nanotechnologie ist mit Herrn Prof. Hans-Jörg Fecht, ein führender Wissenschaftler Europas in diesem Bereich angesiedelt. In Ulm wird hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz geleistet und das Zentrum bietet beste Voraussetzungen dafür, diese auszuweiten.“

Dr. Stephan Harbarth, stellvertretender CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender (Wahlkreis Rhein-Neckar): „Baden-Württemberg wäre als Standort für das geplante deutsch-französische Zentrum für Künstliche Intelligenz geradezu ideal geeignet. Mit dem KIT in Karlsruhe und den Universitäten Heidelberg und Mannheim verfügt die Rhein-Neckar-Region nicht nur über exzellente Forschungsinstitutionen, sondern hat auch das Flaggschiff SAP auf diesem Gebiet vorzuweisen. Wissenschaftliche Expertise und praktische Anwendung könnten in dieser Region ideal miteinander verzahnt werden.“

Ingo Wellenreuther (Wahlkreis Karlsruhe-Stadt): „Gerade die baden-württembergische Rheinschiene ist für ein gemeinsames Zentrum für künstliche Intelligenz besonders geeignet. Zum einen besteht mit „EUCOR“ (Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten) bereits eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen fünf Universitäten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz (KIT in Karlsruhe, Universitäten Freiburg, Straßburg, Mühlhausen und Basel) mit gemeinsamen Projekten und Lehrveranstaltungen. Zum anderen ist das KIT die älteste Informatikuniversität Deutschlands und besonders anwendungsorientiert ausgerichtet, insbesondere in den Anwendungsgebieten der Robotik. Das KIT ist außerdem führend in der `Industrie 4.0´ in den Bereichen Produktionstechnik, künstliche Intelligenz und digitale Vernetzung sowie remanufacturing in der Kreislaufwirtschaft. In diesen Bereichen hat das KIT bundesweit eine Vorreiterrolle. Ein Zentrum für künstliche Intelligenz wäre daher bestens am KIT in Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg aufgehoben und würde die langjährigen und erfolgreichen Kooperationen zwischen Instituten des KIT und französischen Forschungseinrichtungen fortsetzen.“

Matern von Marschall (Wahlkreis Freiburg): „Die Forschung zur Künstlichen Intelligenz ist in Freiburg mit 5 Professuren (davon 1 Leibniz-Preisträger, 3 ERC Grant Empfänger, 2 Leopoldina-Mitglieder) und rund 50 wissenschaftlichen Mitarbeiten sehr gut aufgestellt. Die vertretenen Forschungsrichtungen reichen von den Grundlagen über Robotik und Bildverstehen bis zum Maschinellen Lernen. Damit gehört die Universität Freiburg zu einem der stärksten Standorte für KI in Deutschland. Es wird vornehmlich Grundlagenforschung betrieben, aber es gibt auch Industriekooperationen (Kuka, Toyota, Airbus). Mit der international Forschungsgemeinde gibt es vielfältige Forschungskooperation national (z.B. KIT, Univ. Bielefeld, Univ. Bremen) und international, u.a. auch mit französischen Universitäten (z.B. Univ. Toulouse).“

Lothar Riebsamen (Wahlkreis Bodensee): „Das Zentrum für künstliche Intelligenz, das wir gemeinsam mit unseren französischen Partnern aufbauen wollen, muss in Baden-Württemberg angesiedelt werden. Die Entwicklung des Autonomen Fahrens wie die Luft- und Raumfahrtindustrie - nirgends arbeiten Forschung und Entwicklung in diesen Wirtschaftszweigen so eng und erfolgreich zusammen wie in unserem Bundesland und meinem Wahlkreis.“

Als Anlage finden interessierte Leserinnen und Leser den kompletten Newsletter "Fürs Ländle in Berlin".

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