Praktikumsbericht von Tim-Jonas Unger

Im Zuge eines Pflichtpraktikums für mein Studium der Politikwissenschaft und Soziologie durfte ich einen Monat im Abgeordnetenbüro von Herrn Gutting verbringen. Hierzu fand ich mich vom 05. Februar bis zum 02. März 2018 in Berlin ein, um Einblicke in die parlamentarischen Abläufe zu gewinnen. Meine Arbeit begann in einer sitzungsfreien Woche. Im Paul-Löbe-Haus angekommen, wurde ich direkt sehr freundlich von Frau Rickes und Frau Isaac empfangen und mit den Abläufen im Büro vertraut gemacht. Bereits zu diesem Zeitpunkt fiel mir die sehr kollegiale und angenehme Atmosphäre im Büro auf.

Meinen Arbeitsplatz durfte ich am Schreibtisch von Herrn Hilliges einrichten, da dieser — ebenso wie Herr Gutting — im Normalfall nur in den Sitzungswochen in Berlin vor Ort ist. Zu Beginn wurden mir von Frau Rickes die verschiedenen administrativen Tätigkeiten erläutert, welche im Büroalltag immer wieder anfallen und somit die nächsten vier Wochen einen Teil meiner Arbeit ausmachten. Ganz klassisch gehörten dazu das Sortieren der Post, die Versendung von Autogrammkarten oder das Absagen von Terminen. Wer jetzt aber denkt, dass die Aufgabenpalette hier bereits endet und nur das Kochen von Heißgetränken dazu kommt, irrt gewaltig.

Den Löwenanteil meiner Arbeitszeit machten die Antwortentwürfe für Anfragen von Petenten aus dem Wahlkreis aus, die sich zumeist um verschiedene Sachthemen drehten. Neben intensiver, eigenständiger Recherchearbeit standen dafür auch immer wieder Nachfragen bei Mitarbeitern der fraktionsinternen Arbeitsgruppen oder bei Referenten der federführenden Ministerien auf der Tagesordnung. Hinzu kam dann noch die Möglichkeit, Frau Isaac und Herrn Gutting bei Themen der Wirtschafts- und Finanzpolitik zuzuarbeiten. In meinem Falle waren dies die Steuergesetzgebung bei Sportwetten in Deutschland sowie das Thema der Sustainable & Green Finance im Finanzsektor. Wer also ein Interesse daran hat, sich in verschiedene Themenbereiche einzuarbeiten, wird ganz bestimmt seine Freude an den breit gefächerten Tätigkeiten haben.

In den beiden abschließenden Sitzungswochen lernte ich dann auch Herrn Gutting persönlich kennen, welcher mich ebenfalls unheimlich freundlich empfing. Mit Herrn Gutting durfte ich zu Sitzungen der Arbeitsgruppe Finanzen gehen und auch den Sitzungen des Finanzausschusses beiwohnen. Zudem bekam ich die Möglichkeit, mir eigens ausgewählte Plenardebatten anzuschauen.

Insgesamt hat mir sehr gut gefallen, dass ich von allen Bürokollegen/Innen ermutigt wurde, Veranstaltungen, Plenardebatten und Sitzungen zu besuchen, um möglichst viele Einblicke und Eindrücke zu erhalten. Ich hatte allerdings generell das Glück, mein Praktikum in einer politisch angeregten Zeit absolvieren zu dürfen. Die Regierungsbildung war noch nicht abgeschlossen und ein Tweet von Herrn Gutting zur Ressortverteilung brachte uns im Büro unerwarteten Medienrummel.

Gesondert möchte ich auch Herrn Hilliges erwähnen, welcher leider während meiner Anwesenheit in Berlin verhindert war, sich am Telefon aber immer wieder viel Zeit nahm, um mir Tipps und Verbesserungsvorschläge zu geben oder spannende Anekdoten aus seiner langjährigen Berufserfahrung zu erzählen. Zudem standen mir bei Schwierigkeiten oder Fragen alle Mitarbeiter/Innen und auch Herr Gutting selbst immer freundlich und hilfsbereit zur Seite. Bei der Erledigung meiner Aufgaben wurde mir schnell viel Vertrauen entgegengebracht. Diese Förderung und Unterstützung eigenverantwortlichen Arbeitens hat mir besonders gut gefallen.

Abschließend möchte ich mich nochmal beim ganzen Team des Berliner Abgeordnetenbüros von Herrn Gutting bedanken. Frau Rickes, Frau Isaac, Herr Hilliges und Herr Gutting haben mir ein unheimlich eindrucksvolles und interessantes Praktikum ermöglicht und mich — alles andere als selbstverständlich — als Mitglied des Teams behandelt.

Aber das Wichtigste: Auch kalten Wintern werde ich in Zukunft dank des „Ohrenzopfes“ trotzen können... vorausgesetzt ich lasse meine Haare noch ein wenig wachsen. :-)