Warum heißt das Martinshorn Martinshorn?

Bundestagsabgeordneter Olav Gutting bei Max B. Martin in Philippsburg
Bundestagsabgeordneter Olav Gutting bei Max B. Martin in Philippsburg

Warum heißt das Martinshorn Martinshorn? Martinshorn – seltener, aber eigentlich korrekt Martin-Horn – ist vor allem in Deutschland ein umgangssprachlicher Begriff für das Folgetonhorn. Der Name leitet sich ab vom Unternehmen „Deutsche Signal-Instrumenten-Fabrik Max B. Martin“, eines Herstellers von Kompressor-Tonfolgeanlagen mit Sitz in Philippsburg.

Und diesen Philippsburger Betrieb besuchte der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting zusammen mit Vertretern der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), an deren Spitze der Kreisvorsitzende Jürgen Belz. Nach dem herzlichen Empfang der Delegation durch die Geschäftsleitung staunte die Gruppe nicht schlecht, als sie Informationen zur Entstehungsgeschichte bekam: Die Firma Max B. Martin stellt nämlich das weltberühmte Martinshorn her. Inzwischen in vierter Generation, früher in Sachsen, nach dem Krieg in Philippsburg. Das Philippsburger Unternehmen ist weltweit erfolgreich. Die Kunden sind Feuerwehren, Krankenwagen und Betriebe (Werkssignale). Aber auch hochwertige Schalmeien werden produziert. 

Wie die Teilnehmer erfuhren und sahen, ist die Arbeit vor Ort gekennzeichnet von bester Handarbeit und wertvoller Erfahrung. Angst vor der elektronischen Konkurrenz bestehe nicht, denn den Klang der Martinshörner könne man elektronisch nicht nachahmen. „Dies wurde zwar oft versucht, aber der originale Klangteppich und die Klangdichte lassen sich nur mit einem echten Martinshorn erreichen“, hieß es. Dafür gebe es auch ein eigenes Tonlabor, in dem der typische Martinshorn-Klang ausgetüftelt wird.

"Max B. Martin“ ist, wie zu erfahren war, von der Finanzkrise nicht betroffen. Die Führung des Betriebs durch den Inhaber, die Beständigkeit (es gibt kaum Fluktuation), die Bezahlung der Arbeitnehmer, das gute Verhältnis der Geschäftsführung mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat, die Ausbildungssituation: das alles spreche für sich und die Firma. Für Gutting handelt es sich um einen „Musterbetrieb“ und „das, was wir Politiker in Reden immer als Rückgrat unserer deutschen Wirtschaft bezeichnen.“ Wer solche Unternehmen in der Region habe, könne zu Recht stolz sein, betonte der Abgeordnete.

Beim Betriebsrundgang führte der Parlamentarier auch Gespräche mit einzelnen Arbeitnehmern an ihren Arbeitsplätzen. Weitere Themen mit der Geschäftsleitung waren Verbesserungsmöglichkeiten bei den vorhandenen politischen Rahmenbedingungen, der von Gutting geforderte Bürokratieabbau und die Steuerpolitik der Bundesregierung.

„Wir brauchen mehr Netto vom Brutto“, darin waren sich alle Gesprächspartner einig. Vor allem wurde die von der CDU forcierte Korrektur bei der so genannten kalten Progression begrüßt: Wenn Mitarbeiter motiviert bleiben sollen, dann müsse vom Bruttolohn mehr übrig bleiben. Leistung solle sich lohnen. Wenn ein Betrieb eine Extra-Prämie für besondere Leistungen zahle, müsse davon zukünftig mehr im Geldbeutel der Mitarbeiter, weniger beim Finanzamt ankommen. Auch für die CDA sind die zu hohen Lohnnebenkosten ein zentrales Thema, so Jürgen Belz. Der Firmenbesuch und die Gespräche haben gezeigt, wie wichtig und wertvoll der direkte Kontakt mit den Betrieben vor Ort ist, resümierte Gutting. 

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