Olav Gutting als Bundeskanzler?

Sechs Eier von den neuen schuleigenen Hühnern als Gastgeschenk

Realschule Waghäusel. In schwierigen politischen Zeiten gibt es nicht nur kritische Fragen an einen Abgeordneten, sondern auch mal welche, die zum Lächeln und Schmunzeln führen, so in der Johann-Peter-Hebel-Realschule Waghäusel, als sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Olav Gutting mitunter kniffligen Fragen von insgesamt fünf Klassen stellte. „Angenommen, Sie würden Bundeskanzler werden: Was würden Sie anders machen? Welche Handschrift trüge die Gutting-Bundespolitik im Kanzleramt? Wie gut können Sie es mit Angela Merkel?“ Für den Parlamentarier ist klar: Sie macht eine gute Arbeit. Aber er habe nicht immer die gleiche Meinung wie sie, beispielsweise nicht in der Dauer-Griechenlandhilfe.

Den Schulbesuch bezeichnete Gutting als Bereicherung. „Ich traf auf motivierte, engagierte und sehr wissbegierige Schüler, die kaum ein Thema ausließen“, so das Resümee des Gastes.

Nach den Landtagswahlen spielte auch die AfD eine große Rolle. Die wenigsten Bürger kennen ihr Programm, meinte der Abgeordnete. Wer es kennen würde, würde abgeschreckt. Deshalb gelte es, die AfD inhaltlich zu stellen.

„Aus voller Überzeugung“ stehe er zu den Realschulen, die nicht den Gemeinschaftsschulen untergeordnet werden dürfen, bekundete Gutting, als er zur Schulpolitik befragt wurde. Was er zu Grün-Schwarz in Stuttgart meine? Für ihn gibt es keine vernünftige Alternative zu Koalitionsverhandlungen. Am Ende müsse sich aber jede Seite wiederfinden können.

Auch gab es eine Menge persönlicher Fragen: Welche Probleme verursacht ein Arbeitsplatz so weit weg von der Familie? Macht Politik immer Spaß? Wo ergeben sich Enttäuschungen? Wohl kein Beruf bringe nur Annehmlichkeiten, meinte der Abgeordnete. Wer in die Politik gehe, müsse sich auf „Wechselbäder“ einstellen.

Zwei interessante Signale nahm der Rheinhausener mit nach Hause: In der Diskussion über alle mögliche Themen äußerten die Jugendlichen ihre Ablehnung von Politikertypen wie Donald Trump. Auch machten sie deutlich, dass sie von den alljährlichen Zeitumstellungen nichts halten.

Am Endes des Unterrichts gab es ein ungewöhnliches Geschenk, sozusagen ein Unikat: sechs Eier von Hühnern aus dem neuen schuleigenen Hühnerhof. ber (Schmidhuber)