Firma Dräxlmaier - Produktion in Bruchsal halten

MdB Olav Gutting plädiert für "zukunftsfähiges Konzept" in Bruchsal

Firma Dräxlmaier - Produktion in Bruchsal halten

Bruchsal. Die Meldung über den geplanten Verkauf des Bruchsaler Werkes der Firma Dräxlmaier nahm der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises, Olav Gutting, zum Anlass, an einer Kundgebung der Belegschaft innerhalb des Werkes und an einer Vor-Ort-Gesprächsrunde mit Betriebsräten teilzunehmen. Zur Kundgebung kamen viele der insgesamt noch 500 Mitarbeiter, um dem Drängen des Betriebsrates auf ein zukunftsfähiges Konzept für den Standort Bruchsal und, wie es hieß, der fairen Kommunikation bezüglich der Verkaufsoptionen Nachdruck zu verleihen. Ihm sei wichtig, die Bedürfnisse und Befürchtungen der Belegschaft kennenzulernen, betonte der Abgeordnete. Im Gespräch mit Betriebsräten und Führungskräften wurde deutlich, dass die rund 250 betriebsbedingten Kündigungen nur durch Veranlassung von Kurzarbeit verhindert werden konnten. Doch diese laufe irgendwann aus, und man sehe zurzeit keine Bemühungen der Familie Dräxlmaier, ein zukunftsfähiges Konzept für die Zeit nach der Krise auszuarbeiten, hieß es seitens der Beschäftigten. Stattdessen verhandele man hinter vorgehaltener Hand - mit welchen Interessenten auch immer.

Gutting versicherte, sich gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und dem hiesigen Landtagsabgeordneten an die oberste Geschäftsführung in Bayern zu wenden und sich dort für ein zukunftsfähiges Konzept für den Standort Bruchsal zu verwenden: "Die Mitarbeiter benötigen endlich Klarheit. Ihr Beitrag zur Kostenreduzierung muss gewürdigt werden", erklärte der Parlamentarier.

Am Standort Bruchsal produziert die Firma Dräxlmaier Holzzierteile für die Automobilindustrie. Den intensiven Kostendruck dieser Branche bekamen die Mitarbeiter in der Vergangenheit schon häufiger zu spüren. Die Bereiche Entwicklung und Vertrieb wurden bereits vor einigen Jahren trotz der gegenteiligen Empfehlung des Betriebsrates vom Standort Bruchsal abgezogen und an Hauptsitz Vilsbiburg nach Bayern verlegt. Im Laufe der Zeit verlegte die Geschäftsleitung die Produktion mehr und mehr nach Rumänien. Die im Vergleich zu Deutschland achtmal geringeren Lohnkosten hatten die Dräxlmaier trotz erheblicher Qualitätsprobleme dazu bewogen, 2005 diese Entscheidung zu treffen und dafür am Standort Bruchsal einen "sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau" in die Wege zu leiten. Dies führte zu einer Überalterung der Belegschaft, da vor allem jüngere Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen mussten. Zu notwendigen Investitionen, um konkurrenzfähiger zu werden, kam es nicht. Um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu verlieren, ließen sich die Mitarbeiter auf 2,5 Stunden Mehrarbeit pro Woche ohne Lohnausgleich ein.

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