Staatsministerin Dorothee Bär erlebt "Digitalisierung auf dem Dorf"

Bundestagsabgeordneter Olav Gutting will Rahmenbedingungen für Unternehmen wie Sallys Welt durch weniger Regulierung und neue “Kultur des Machens” verbessern

Waghäusel. Die Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär, hat sich zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Olav Gutting bei einem spontanen Kurzbesuch vor Ort über die Entwicklung des Unternehmens und die Zukunftspläne von Sallys Welt informiert. Bei Kaffee und - natürlich frisch gebackenem - Kuchen informierte das Unternehmerpaar Saliha „Sally“ und Murat Özcan die Staatsministerin über ihr wachsendes Unternehmen.

Die Regionalität der Produktion ist den beiden Unternehmern sehr wichtig. Daher produzieren sie vor Ort und arbeiten bei Produkten und Dienstleistungen, trotz bundesweiter und internationaler Bekanntheit, in erster Linie mit Unternehmen aus der Region zusammen. „Wir begrüßen Gäste aus ganz Deutschland und der Welt bei uns, aber uns ist wichtig auch unsere Kooperationen von Waghäusel aus zu steuern. Wir kommen hier aus Waghäusel, unsere Kinder gehen hier zur Schule und wir haben bewusst unser Sallycon Valley hier aufgebaut. Wir leben die Digitalisierung auf dem Dorf“, betonte Murat Öczan.

Das beeindruckte Dorothee Bär besonders. „Wir brauchen die Digitalisierung im ländlichen Raum. Ich selbst komme aus einer kleinen bayrischen Ortschaft und weiß, dass der ländliche Raum gegenüber den Großstädten in Sachen Digitalisierung vernachlässigt wurde. Wir erleben aber gerade auch durch die Corona-Krise eine Renaissance des ländlichen Raumes und müssen hierfür als Politik die technischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern,“ erklärt Dorothee Bär.

Das Unternehmen ist zuletzt sehr stark gewachsen, aber die beiden Unternehmer denken nicht an Stillstand: Sie wollen weiter investieren und Sallycon Valley zu einer ganzen Sallycon City weiterentwickeln. Neben dem Ausbau des Firmengeländes und der Fertigung vor Ort sind auch neue Produkte und weitere Kooperationen geplant „Durch den direkten digitalen Kontakt zu unserer Community in Echtzeit können wir viel schneller reagieren als andere Unternehmen und wissen, was von unserer Zielgruppe nachgefragt wird. Wir haben eine innovative Unternehmensstruktur und entwickeln uns und unsere Produkte stetig weiter“, erläuterte Murat Öczan.

Saliha „Sally“ Öczan ermöglichte den beiden Bundestagsabgeordneten bei dem Rundgang durch die bestehenden Studio- und Büroräume einen Blick hinter die Kulissen von Sallys Welt. Dabei zeigte sie auch die gerade entstehende Produktentwicklung für neue Marken im Bereich Kleidung, Garten und Lifestyle. Auch die Produktion für die neuen Marken soll künftig vor allem in Waghäusel erfolgen.

„Wir haben bereits Planungen der Weiterentwicklung von Sallycon Valley zu Sallycon City mit einer deutlich größeren und vielfältigeren Produktion und Wertschöpfung vor Ort“, erläuterte Murat Öczan. „Das Sallycon Valley ist ein unfassbar modernes, innovatives Unternehmen und kann vorbildhaft für andere Gründer deutschlandweit stehen. Trotz medialer Bekanntheit ist den meisten nicht klar, was für ein großartiges Unternehmen hinter „Sally“ steht – ein echter Hidden Champion in der Region. Wir müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich mehr solcher Unternehmen entwickeln können. Das geht nur mit weniger Regulierung und einer neuen Kultur des Machens”, betonte Olav Gutting.

Bei Gespräch und Rundgang wird aber auch der dringende Wunsch nach einer Entfesselung der deutschen Wirtschaft deutlich. Auflagen, Bürokratie und lange Entscheidungsprozesse und finanzielle Belastungen seien eine große Hürde für Unternehmen, die den Standort Deutschland in Betracht ziehen aber auch für ansässige Unternehmen, wie Sallys Welt, die expandieren wollen.

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