Sankt Rochus Kliniken Bad Schönborn in Existenz gefährdet!

Bad Schönborn. Der andauernde Krisenmodus durch die Corona Pandemie und den Ukraine Krieg hat spürbare Auswirkungen auf die Gesundheitseinrichtungen und die Versorgung der Menschen im Land. Die größten Probleme sind der Fachkräftemangel, die Explosion der Sachkosten, die unzureichende Finanzierung der Pandemiefolgen und die Unsicherheit, wie sich die aktuellen Krisen weiterentwickeln. Ganz konkret erfuhr dies der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting bei seinem Besuch der Sankt Rochus Kliniken in Bad Schönborn. Er setzt sich für die Aufrechterhaltung der Qualität der Versorgung mit Reha-Angeboten in der Region ein.

Im Gespräch mit dem kaufmännischen Direktor Ralf Ullrich, dem ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Wolfgang Rössy, Pflegedirektorin Kerstin Walther und Geschäftsführer Christian Busche informierte sich der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting aus erster Hand und diskutierte Problem und mögliche Lösungen mit der Klinikleitung. Besonders problematisch ist, dass die Reha-Einrichtungen nach zwei Pandemiejahren nun mit einer Inflationskrise und einem verschärften Fachkräftemangel konfrontiert werden.

Nachdem die Coronaschutzmaßnahmen wie Hygienezuschlag und Minderbelegungsausgleich für den Reha-Bereich ausgelaufen sind, droht in zahlreichen Rehabilitationseinrichtungen daher ein Kliniksterben. Diese Existenzkrise der Rehaeinrichtungen könnte mit einfachen Mitteln beendet werden, wenn bestehende Hilfen für den Zeitraum der Pandemie verlängert und ein Inflationsausgleich für Reha Kliniken gesetzlich festgelegt würden.

Bei der Belegung der Rehakliniken sind die Spuren der Corona Pandemie und des Personalmangels deutlich sichtbar. Ihre Auslastung ist von 88,3 Prozent im Jahr 2019 auf rund 73 Prozent gesunken. Dabei müssten die Zahlen eigentlich steigen, da der Rehabedarf unserer alternden Bevölkerung zunimmt. Ursache dieses Belegungsrückgangs sind vor allem der Fachkräftemangel und die Corona-Pandemie.

„Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Alle Einrichtungen, die ausbilden können und wollen, müssen das auch dürfen. Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vorgesehen, dass die Pflegeausbildung auch in Rehabilitationskliniken ermöglicht werden soll, soweit diese die Voraussetzungen erfüllen. Dieser Plan muss nun endlich umgesetzt werden“, erklärte Olav Gutting.

Die meisten Corona Schutzschirmmaßnahmen sind bereits ausgelaufen. Wenn die Coronazahlen weiter ansteigen, müssten die Corona-Schutzschirme für die Rehakliniken reaktiviert und die unerwarteten Preissteigerungen ausgeglichen werden.

„Das Auslaufen der Corona-Schutzschirme und die derzeitige Rückforderung staatlicher Unterstützungsleistungen zuzüglich der steigenden Kosten bringt Reha-Kliniken in eine schwierige wirtschaftliche Lage“, erklärte Geschäftsführer Christian Busche.

Grundsätzlich sind die Finanzierungssysteme der Krankenhäuser und Rehakliniken auf externe Schocks nicht ausgerichtet. Die Patientenzahlen durch eine Pandemie und unerwartete Sachkostensteigerungen treffen hier ungebremst auf eine zuvor bereits bestehende Unterfinanzierung. Hier muss der Bundesgesetzgeber unverzüglich handeln. Zum einen sind die Krankenhäuser und Rehakliniken auf einen Inflationszuschlag durch den Bundesgesetzgeber angewiesen. Dieser muss jetzt schnell kommen. Zum anderen müssen die Kliniken gegen Verluste aufgrund pandemiebedingter Reduzierungen der Patientenzahl abgesichert werden.

„Dass die Bundesregierung aktuell keinerlei Maßnahmen trifft, um die Arbeit der Reha-Kliniken in diesen Zeiten zu unterstützen, trifft bei den Verantwortlichen der Rochuskliniken und den Mitarbeitern auf absolutes Unverständnis. Zur Aufrechterhaltung der rehabilitativen Versorgung in der Region für Menschen mit chronischer Erkrankung, drohender Pflegebedürftigkeit oder Erwerbsminderung benötigen die Reha-Kliniken dringend Unterstützung durch die Bundesregierung“, so Gutting.