In vielfacher Hinsicht "ein optimales Match"
Praktikumsbericht von Jannik Kügler
"Einerseits die Nähe des Wahlkreises, mein großes Interesse an Politik und Finanzen sowie mein Unternehmensjura-Studium an der Uni Mannheim, andererseits Olav Gutting als Mitglied des Finanzausschusses im Bundestag und Fachanwalt für Erbrecht - kurz gesagt - es gab einige Gründe, warum ein Praktikum im Abgeordnetenbüro von Herrn Gutting ein optimales Match für mich darstellte.
Umso glücklicher war ich, als ich die Zusage erhielt und daraufhin am 20.09.2022 mein dreiwöchiges Praktikum beginnen konnte. Ich traf zunächst den Wissenschaftlichen Mitarbeiter und Büroleiter Herrn Wierer im Paul-Löbe-Haus. Dort fand ich meinen Arbeitsplatz in einer sehr angenehmen Arbeitsatmosphäre vor, hatte jedoch kaum Zeit mich einzuleben, da es direkt mit Herrn Gutting zu einer Aufzeichnung bei TV Berlin weiterging. Ich erlebte ein interessantes Gespräch zwischen dem Abgeordneten und dem Journalisten Peter Brinkmann, ehe ich meinen Termin in der Ausweisstelle wahrnahm, um meinen Hausausweis erstellen zu lassen. Anschließend nutzte ich die Gelegenheit den Regierungsbezirk zu erkunden. Die vielen monumentalen Gebäude auf dem Weg vom Paul-Löbe-Haus, unter den Linden hindurch, über die Museeumsinsel, bis zum Hackeschen Markt hinterließen einen bleibenden Eindruck bei mir.
Am Folgetag wies mich Herr Wierer in die Tätigkeit im Büro ein. Ich bearbeitete Post und Mails und führte juristische Recherchen sowie Hintergrundarbeit für den Abgeordneten durch. Aufgrund der besonderen Situation, dass auf meinen Praktikumszeitraum gleich zwei Sitzungswochen, das fraktionsinterne Praktikantenprogramm und einige spannende politische Entscheidungen zu mindestens einer nationalen Krise fielen, standen mir unfassbar interessante Einblicke bevor. Ich begleitete einen Großteil des Gesetzgebungsprozess, den ich Herrn Wierer im Nachhinein auch im Detail präsentieren durfte. Ich hatte die Chance, die fraktionsinterne Arbeitsgruppe Finanzen zu besuchen, in der die Unionspolitiker Ihre Entscheidungen zu Anträgen im Vorhinein abwägen. Darüber hinaus besuchte ich die Ausschüsse zu den Themen Finanzen, Recht und Sport sowie den Untersuchungsausschuss Afghanistan „Lehren aus Kabul“, der sich durch eine fast zehnstündige Zeugenanhörung diverser hochrangiger Soldaten als einer der absoluten Höhepunkte meines Aufenthalts entpuppte.
Ferner begleitete ich Herrn Gutting zu einem Gespräch mit Volocopter, einem der wohl aufstrebendsten Unternehmen im Wahlkreis und erfuhr aus erster Hand, wie wichtig staatliche Rahmenbedingungen sind, um eine gute Idee durchzusetzen und sich als internationales Unternehmen zu etablieren.
Meine Zeit in der Hauptstadt ermöglichte mir außerdem eine unglaubliche Vielzahl an interessanten Menschen kennenzulernen. Ich nahm an Diskussionsrunden mit führenden Politikern wie Jens Spahn, Carsten Linnemann, und Nadine Schön teil, konnte meine teils kritischen Fragen äußern und meine Meinung zu einigen Punkten durch differenzierte Diskussionen neu ausloten. Ebenso hervorzuheben sind die vielen Kontakte, die wir Praktikanten untereinander mit Menschen aus der gesamten Bundesrepublik und über die Grenzen hinaus knüpfen konnten.
Gegen Ende meines Praktikums besuchte ich einige sehr informative Veranstaltungen beispielsweise des Statistikbundesamts und des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, zu Themen wie der Auswirkung des 9€-Tickets auf die Nutzung der verschiedenen Fortbewegungsmittel und der Einschätzungen der Chefvolkswirte zur Inflations- und Zinsentwicklung. Am mitreißendsten empfand ich jedoch den Vortrag von Martin Heinemann. Der Pressesprecher und Leiter der Kommunikationsabteilung des Bundesnachrichtendiensts nahm sich Zeit, um mit uns über Cybersicherheit, internationale Kooperation, Kommunikation zur Bundeswehr und Karriereperspektiven beim BND zu sprechen.
Mein geschichtlicher Wissensdurst wurde letztlich auch noch gestillt. Durch Führungen in Reichstags- und Bundeskanzleramtsgebäude sowie der Projektion am Marie-Elisabeth-Lüders-Haus lernte ich einiges über die deutsche Geschichte, was ich letztendlich mithilfe der fachkundigen Museumsempfehlungen meines Büroleiters vertiefen konnte. Die private Führung im Deutschen Dom zur parlamentarischen Geschichte und der Besuch der Ausstellung „Topographie des Terrors“ mit dem Fokus auf Deutschland und Berlin in der NS Zeit waren definitiv einen Besuch wert.
Abschließend lässt sich festhalten, dass mich das Praktikum im Büro von Herrn Gutting als Student, politikinteressierte Person und auch als Mensch enorm weitergebracht hat, weshalb ich jedem Interessierten nur raten kann, sich zu bewerben und es gegebenenfalls selbst zu erleben. Vielen Dank Frau Rickes, Herr Wierer und Herr Gutting für die gute Zusammenarbeit und diese großartige Chance! Bis bald."