Spezies im Karo-Muster erobert Rheingemeinde

Spezies im Karo-Muster erobert Rheingemeinde

Was treiben die Schotten in Rheinhausen? Haben die Rockträger aus dem hohen Norden eine Kolonie im Badischen eingerichtet? Wer sich in der Tullhalle umschaute, sah Scharen von schottischen Männern und Frauen, die ganz den Vorurteilen entsprachen: rothaarig, erkennbar geizig, alles wilde Gesellen, die Damen meist aufgestylt. Die „neuen Rheinhausener“ tragen jetzt Kilt, Federmütze, weiße Kniestrümpfe, schwarze Schuhe mit Gamaschen. Vermutlich spielen sie ständig Dudelsack und trinken regelmäßig Whisky. Erstmals hatte der Karnevalsverein „Golratzen“ das schottische Hochland kurzerhand an den tiefgelegenen Rhein verlegt und die Spezies im Karo-Muster zur Prunksitzung in die Tullahalle einbestellt.

Rheinhausen gilt schon lange als heimliche Außenstelle: Immerhin gibt es hier die starke Pipeband und Strassergarde, die jetzt die schottische Eroberung ankündigte, und mit Andreas Hambsch gar den Weltmeister im Dudelsackwettbewerb. Ein 15-teiliges abend- und nachtfüllendes Programm sorgte für eine Hochreiß-Stimmung in der Karnevalshochburg.

Als Granate in der Bütt erwies sich der Karpfenstecher Dieter Baumann, der meinte, in Philippsburg fehlte zur „Abrundung der A-Karte“ nur noch ein Krematorium und eine Müllverbrennungsanlage. Angela Merkel nehme keine Spargel mehr vom aufmüpfigen Olav Gutting entgegen, der als Richard Löwenherz im Publikum saß und ein nachdenkliches Gesicht dazu machte.