Pressegespräch mit der Schwetzinger Zeitung 100 Tage im Deutschen Bundestag
Fast auf den Tag genau ist Olav Gutting nun 100 Tage Mitglied des Deutschen Bundestages.
In einem Interview mit Jürgen Gruler von der Schwetzinger Zeitung gibt der 32jährige Rechtsanwalt einen Einblick in seine Arbeit als Abgeordneter in Berlin und in seinem Wahlkreis Bruchsal - Schwetzingen.
Hier der Bericht von Jürgen Gruler: "Wer ist wichtig und wer tut nur so? Welche Veranstaltung bietet Inhalte, welche nicht? Was muss man aus diesem Wust an Papier lesen und was nur archivieren? Das waren wichtige Fragen in den ersten 100 Tagen Bundestag für unseren Jung-Abgeordneten Olav Gutting (CDU), der sich im September mit 48,1 Prozent den neuen Wahlkreis sicherte.
Der 32-jährige Jurist aus Oberhausen-Rheinhausen fühlt sich auf der großen Bühne Bundespolitik schon recht wohl: "Die Arbeit macht Freude, auch wenn sie im Unterschied zu meiner Anwaltstätigkeit nicht immer befriedigend ausgeht", erzählt Gutting im Gespräch mit unserer Zeitung.
Es sei eben schon oft recht zäh, bis die richtige Entscheidung gefunden sei. Und er fühle sich auch in der eigenen Fraktion manchmal übergangen, wenn er in der Sonntagszeitung schon lese, was die Fraktion erst am Montag beschließen wolle.
Eine Woche Berlin, eine Woche Wahlkreis und die Wochenenden vollgestopft mit Terminen von der Parteiversammlung bis zum Neujahrsempfang, so sieht das Abgeordnetenleben aus. Montagfrüh nimmt Gutting den ersten Flieger von Mannheim nach Berlin-Tempelhof und freitags den letzten zurück.
Da befindet er sich oft in guter Gesellschaft, ist doch Ex-Kanzler Helmut Kohl auch auf dieser Strecke unterwegs. Die Nervosität vor den "Großen" sei bereits gewichen, so Gutting. Dass Außenminister Joschka Fischer regelmäßig im Europaausschuss referiert, dem Gutting angehört, sei fast schon Normalität geworden. Und auch in der eigenen Partei sei schnell zu erkennen gewesen, wer den Ton angibt: "Angela Merkel wächst in meiner Achtung nach jedem Zusammentreffen mehr, aber auch Friedrich Merz halte ich für einen Klasse-Mann", so der Abgeordnete aus dem Wahlkreis 279.Glück hatte er bei der Wohnungssuche: "Ich bin froh, nicht in der Abgeordnetenschlange wohnen zu müssen." Dabei handelt es sich um ein Appartementhaus in der Nähe des Regierungsviertels, das schon mehrfach in der Kritik stand, weil es wenig schön und teuer sei. Gutting hatte am Schwarzen Brett im Reichstag eine 1,5 Zimmer-Wohnung in einem sanierten Altbau in Reichstagsnähe entdeckt und auch prompt bekommen. Aber außer Schlafen läuft dort eher wenig, gibt er zu. Bisher sei er aus dem Regierungsbezirk kaum rausgekommen. Nur einmal kurz vor Weihnachten blieb er übers Wochenende in der Hauptstadt, schlenderte mit der Verlobten aus Speyer über den Kudamm. Sonst jage eine Sitzung die andere, gelte es Besuchergruppen zu empfangen, in der Landesgruppe Baden-Württemberg mitzuarbeiten, Abendtermine bei den wichtigen Verbänden zu besuchen, um künftige Gesprächspartner kennenzulernen. Da seien sehr interessante Dinge dabei. So habe er kürzlich die Gelegenheit gehabt, in der kanadischen Botschaft mit dem Außenminister zu speisen und über die Europapolitik seiner Regierung zu diskutieren.
Innenpolitik wäre eigentlich der Wunschausschuss von Olav Gutting gewesen. Nun sei es der Europaauschuss geworden, aber darüber sei er inzwischen froh, denn hier konnte sich Gutting bereits als Berichterstatter zu den Themen Wirtschaft und Innere Sicherheit profilieren: "Die meisten Bürger wissen ja gar nicht, wieviel Einfluss die europäische Gesetzgebung auf sie hat. Bereits 70 Prozent der Regelungen werden auf europäischer Ebene getroffen," so der CDU-Mann. Dass er zudem im Rechtsausschuss einen Stellvertreter-Sitz inne hat, freut ihn als Juristen besonders.
Mit den SPD-Kollegen möchte Gutting nicht tauschen: "Das ist ein Kanzler-Wahlverein, bei uns in der Fraktion darf man auch mal eine andere Meinung vertreten. Und was nervt? "Die wahnsinnige Papierflut, dabei wäre das in Zeiten von Internet gar nicht mehr nötig."
In einem Interview mit Jürgen Gruler von der Schwetzinger Zeitung gibt der 32jährige Rechtsanwalt einen Einblick in seine Arbeit als Abgeordneter in Berlin und in seinem Wahlkreis Bruchsal - Schwetzingen.
Hier der Bericht von Jürgen Gruler: "Wer ist wichtig und wer tut nur so? Welche Veranstaltung bietet Inhalte, welche nicht? Was muss man aus diesem Wust an Papier lesen und was nur archivieren? Das waren wichtige Fragen in den ersten 100 Tagen Bundestag für unseren Jung-Abgeordneten Olav Gutting (CDU), der sich im September mit 48,1 Prozent den neuen Wahlkreis sicherte.
Der 32-jährige Jurist aus Oberhausen-Rheinhausen fühlt sich auf der großen Bühne Bundespolitik schon recht wohl: "Die Arbeit macht Freude, auch wenn sie im Unterschied zu meiner Anwaltstätigkeit nicht immer befriedigend ausgeht", erzählt Gutting im Gespräch mit unserer Zeitung.
Es sei eben schon oft recht zäh, bis die richtige Entscheidung gefunden sei. Und er fühle sich auch in der eigenen Fraktion manchmal übergangen, wenn er in der Sonntagszeitung schon lese, was die Fraktion erst am Montag beschließen wolle.
Eine Woche Berlin, eine Woche Wahlkreis und die Wochenenden vollgestopft mit Terminen von der Parteiversammlung bis zum Neujahrsempfang, so sieht das Abgeordnetenleben aus. Montagfrüh nimmt Gutting den ersten Flieger von Mannheim nach Berlin-Tempelhof und freitags den letzten zurück.
Da befindet er sich oft in guter Gesellschaft, ist doch Ex-Kanzler Helmut Kohl auch auf dieser Strecke unterwegs. Die Nervosität vor den "Großen" sei bereits gewichen, so Gutting. Dass Außenminister Joschka Fischer regelmäßig im Europaausschuss referiert, dem Gutting angehört, sei fast schon Normalität geworden. Und auch in der eigenen Partei sei schnell zu erkennen gewesen, wer den Ton angibt: "Angela Merkel wächst in meiner Achtung nach jedem Zusammentreffen mehr, aber auch Friedrich Merz halte ich für einen Klasse-Mann", so der Abgeordnete aus dem Wahlkreis 279.Glück hatte er bei der Wohnungssuche: "Ich bin froh, nicht in der Abgeordnetenschlange wohnen zu müssen." Dabei handelt es sich um ein Appartementhaus in der Nähe des Regierungsviertels, das schon mehrfach in der Kritik stand, weil es wenig schön und teuer sei. Gutting hatte am Schwarzen Brett im Reichstag eine 1,5 Zimmer-Wohnung in einem sanierten Altbau in Reichstagsnähe entdeckt und auch prompt bekommen. Aber außer Schlafen läuft dort eher wenig, gibt er zu. Bisher sei er aus dem Regierungsbezirk kaum rausgekommen. Nur einmal kurz vor Weihnachten blieb er übers Wochenende in der Hauptstadt, schlenderte mit der Verlobten aus Speyer über den Kudamm. Sonst jage eine Sitzung die andere, gelte es Besuchergruppen zu empfangen, in der Landesgruppe Baden-Württemberg mitzuarbeiten, Abendtermine bei den wichtigen Verbänden zu besuchen, um künftige Gesprächspartner kennenzulernen. Da seien sehr interessante Dinge dabei. So habe er kürzlich die Gelegenheit gehabt, in der kanadischen Botschaft mit dem Außenminister zu speisen und über die Europapolitik seiner Regierung zu diskutieren.
Innenpolitik wäre eigentlich der Wunschausschuss von Olav Gutting gewesen. Nun sei es der Europaauschuss geworden, aber darüber sei er inzwischen froh, denn hier konnte sich Gutting bereits als Berichterstatter zu den Themen Wirtschaft und Innere Sicherheit profilieren: "Die meisten Bürger wissen ja gar nicht, wieviel Einfluss die europäische Gesetzgebung auf sie hat. Bereits 70 Prozent der Regelungen werden auf europäischer Ebene getroffen," so der CDU-Mann. Dass er zudem im Rechtsausschuss einen Stellvertreter-Sitz inne hat, freut ihn als Juristen besonders.
Mit den SPD-Kollegen möchte Gutting nicht tauschen: "Das ist ein Kanzler-Wahlverein, bei uns in der Fraktion darf man auch mal eine andere Meinung vertreten. Und was nervt? "Die wahnsinnige Papierflut, dabei wäre das in Zeiten von Internet gar nicht mehr nötig."