Olav Gutting MdB besuchte Krämer Pferdesport in Hockenheim: Bürokratie ist das größte Hindernis

















Der Mittelstand gilt in Deutschland als Rückgrat der Wirtschaft. Um sich ein Bild über dessen Lage zu verschaffen, besuchte der CDU- Bundestagsabgeordnete Olav Gutting in Begleitung eines Teams der CDU Hockenheim das Unternehmen Krämer Pferdesport in Hockenheim-Talhaus. Unter dem Motto "Immer eine Pferdelänge voraus" leitet die Familie Schmeckenbecher das mittelständische Unternehmen bereits in der dritten Generation. Begrüßt wurde die CDU-Delegation durch den Firmeninhaber Frank Schmeckenbecher, der das Unternehmen bei einem Rundgang über das Firmengelände vorstellte.

"In erster Linie sind wir als Versandhaus tätig: Aus unserer Firmenzentrale in Hockenheim versenden wir im Durchschnitt täglich 1500 Pakete an Endkunden. Weiterhin bieten wir unseren Kunden in drei Niederlassungen ein breites Angebot rund um den Pferdesport an, das gleichzeitig günstig und qualitativ hochwertig ist", erläuterte Schmeckenbecher seinen Gästen.

Expansion wird bei dem Unternehmen groß geschrieben: "In den letzten Jahren konnten wir unsere Mitarbeiterzahl auf 165 Mitarbeiter verdoppeln, davon sind am Standort Hockenheim mehr als 100 tätig", so der Unternehmer. Allein derzeit seien acht offene Stellen zu besetzen.

Angesprochen von Olav Gutting bezeichnete Schmeckenbecher die Bürokratie als das größte Problem: "Jede Woche müssen wir Statistikanfragen beantworten. Allein dafür können wir eine Arbeitskraft abstellen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Vorschriften, Auflagen und Gesetzen. Das sind Kosten, die uns niemand bezahlt".

Eine Aussage, die bei Gutting auf fruchtbaren Boden fiel: "Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Wirtschaft von Bürokratie zu befreien und Einstellungshürden durch einen flexiblen Kündigungsschutz für Neueinstellungen beseitigen. Deutschland hat fünf Millionen Arbeitslose – das ist die größte soziale Ungerechtigkeit", so der Abgeordnete.

Dass dabei der Mittelstand Vorrang habe, verdeutlichten die Zahlen: "Knapp 80% aller Erwerbstätigen und aller Auszubildenden sind in Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigen und einem Umsatz von unter 50 Mio Euro tätig", erläuterte Gutting.

Hart ins Gericht ging Schmeckenbecher mit dem Kündigungsschutz: "Dieser ist ein Hindernis zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Als mittelständisches Unternehmen haben sie kaum eine Chance, einem Mitarbeiter zu kündigen. Damit verbunden sind endlose und teure Gerichtsverhandlungen und hohe Abfindungszahlungen. Folglich überlegen wir es uns zweimal ob und wen wir einstellen", machte der Unternehmer deutlich.

Auf Kritik stieß bei Schmeckenbecher die von der CDU angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer. "Diese Erhöhung trifft den Handel, zumal wir die gestiegenen Kosten nicht sofort an den Markt weitergeben können".

Dennoch verteidigte Gutting diese Maßnahme: "Wir wollen nichts versprechen, was wir nicht finanzieren können. Um die Arbeitskosten zu verringern, wollen wir die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung senken. Damit haben Erwerbstätige wieder mehr Lohn in ihrer Tasche. Arbeitnehmer wie Arbeitgeber profitieren somit gleichermaßen".

Am Ende des für die CDU-Vertreter sehr interessanten Gesprächs dankte der Vorsitzende der CDU Hockenheim, Otto Maier, der Familie Schmeckenbecher und wünschte ihnen auch weiterhin eine gute Geschäftsentwicklung.