„Energiewende muss bezahlbar sein“
Bundesumweltminister Altmaier im Gutting-Wahlkreis
Prominenter Besuch in Waghäusel/Oberhausen-Rheinhausen: Auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting besuchte Peter Altmaier, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, den Solarpark der Firma Wirsol in der Wasenallee, informierte sich vor Ort, führte Gespräche, gab Interviews. Vor etwa 70 Gästen erläuterte der Saarländer zur ungewohnten Zeit um 10 Uhr die Energiepolitik der Bundesregierung. Was besonders auffiel: seine „exzellente Ansprache“ (so ein Besucher), seine detaillierten Fachkenntnissen und sein Humor, der in einigen schlagfertigen Äußerungen zum Ausdruck kam. Ob Wagbachniederung als größtes Vogelschutzgebiet, ob Castortransporte nach Philippsburg, ob Strompreise oder Windenergie: Es gab kein Thema und keine Frage, die er nicht erschöpfend beantwortete – und dafür viel Beifall erhielt.
Eine seiner zentralen Botschaften: Energiewende ja, aber nicht auf Kosten des Lebensstandards. Das heißt, die Energiewende müsse auch für den Normalsterblichen bezahlbar bleiben. Damit widersprach er den Grünen, die meinen, Energiewende müsse und dürfe auch etwas kosten, auch für den „kleinen Mann“.
Weitere wichtige Aussage: "In Sachen Energiewende stehen wir erst dort, wo 1913 die Automobilindustrie stand. Wir müssen aktiv die Entwicklung steuern und vorantreiben.“
Viel Lob verdiene die Pionierleistung von Wirsol, sagte Altmaier direkt an die Adresse von Firmenchef Markus Wirth. „Nirgendwo ist die Energiewende sichtbarer als hier“, so der Minister.
Der CDU-Politiker legte eine seiner Stationen bei der Wahlkampfreise in den Spargelwahlkreis. Olav Gutting („ein geschätzter fleißiger Kollege im Bundestag“) hatte den Termin im Solarpark arrangiert, der vor Waghäusel liegt, aber zur Gemarkung Oberhausen-Rheinhausen gehört. Das Areal ist in dieser Größenordnung einmalig - in der näheren und weiteren Umgebung. Es handelt sich um die größte Freilandanlage in Baden-Württemberg: mit 12,2 Hektar Gelände. Die Photovoltaik-Power kommt auf eine Leistung von rund 2,2 Megawatt Peak. Auf der acht Hektar großen Modulfläche erfüllen rund 30.000 Solarmodule ihre Funktion. Das Gelände, auf dem 70 Kilometer Kabel verlegt sind, ist von Anfang an als gepflegte Grünfläche naturbelassen geblieben.
Die herzliche Begrüßung des prominenten Gastes aus Berlin hatte Olav Gutting übernommen. Bereitwillig beantwortete Altmaier auch mehrere Fragen, Hinweise und Anregungen, die nach seinem Statement an ihn gerichtet wurden. Zuvor war der Wahlkreisabgeordnete auf die Frage eingegangen, wie die künftige „Energielandschaft“ aussehen könnte. Für den Parlamentarier ist klar: Biomasse, Sonne, Wasser und Wind sind die Energieträger der Zukunft. 2012 trugen sie zu schon mit 22 Prozent zur Stromerzeugung bei, 2020 soll der Anteil bei 35 Prozent, 2050 bei 80 Prozent liegen. Wichtig sei eine „sichere und bezahlbare Energie“, die Kosten dürften nicht ausufern.